Samstag, 25. März 2017

Eppendorf Historische Führung





Eppendorf historisch - Volksentscheid und Geschichtssinn 



Der Orient um die Ecke

Am Nedderfeld genießen die Eppendorfer orientalische Urlaubsgefühle:
Hier am Güterbahnhof Lokstedt liegt das Restaurant - Le Marrakech - ein Geheimtip! 

Um dieses Idyll werden nun Wohnungen gebaut. Niemand scheint hier Bedenken zu haben oder sich über mögliche Altlasten Sorgen zu machen.

Nicht weit entfernt an der Osterfeldstraße sollte eine Wohnanlage für Flüchtlinge aus dem Orient entstehen.

Hier machen sich besorgte Bürger sowohl um Größe als auch um Altlasten Sorgen und haben eine Initiative gegründet und wollten einen Volksentscheid.  

Eppendorfer Spurensuche

Da gerade in Eppendorf die Wurzeln unseres Asylrechtes erlebbar werden, machen wir uns auf die Suche nach den historischen Spuren in diesem Stadtteil.

Eppendorf ein Arbeiterviertel?

Rechts des Lokstedter Weges entstanden in den 1870er Jahren schmucklose Arbeiterquartiere.

Hier bildeten sich sogenannte SPD und KPD Straßen. In der NS Zeit wurden viele Eppendorfer Arbeiter und Widerstandskämpfer eingekerkert und ermordet. 


Die Bewohner brachten nach dem Krieg an den Häusern Gedenktafeln an, die allerdings wieder verschwanden als Eppendorf schicker wurde.

Heute existiert nur noch die Gedenkstätte für Ernst Thälmann, dem Vorsitzenden der KPD, der im KZ Buchenwald ermordet wurde.   



Verhörzelle

Achtlos gehen Passanten an der Bodenplatte am Lokstedter Weg vor dem "Borchers" vorbei. 

Innehaltend wird man mit einer in den Boden eingelassenen "Verhörzelle" konfrontiert, die an die Widerstandsgruppe der Geschwister Scholl erinnert.





Mahnen:


Hier wird einem bewusst, dass es noch nicht so lange her ist, dass auch in Deutschland Menschen wegen ihrer Gesinnung, Rasse oder Veranlagung verhört, gefoltert, verfolgt und ermordet wurden. 

"Glorreicher Frieden" oder "nie wieder Krieg!"

Am Eppendorfer Markt steht die - neu gepflanzte - noch ganz kleine und zerbrechliche Friedenseiche, flankiert von zwei Gedenktafeln, die für sich sprechen:
Links die Tafel: "Zur Erinnerung an den glorreichen Frieden von 1871"





Sag Nein!


Rechts die Tafel mit dem Antikriegsgedicht "Sag Nein!" von Wolfgang Borchert, dem Dichter, Dramatiker und Schauspieler, der hier im Viertel in der Tarpenbekstraße lebte und wirkte.


Eppendorfer Geschichtssinn

Wie nicht mit Geschichte umgegangen werden sollte, zeigt sich gegenüber der Friedenseiche.
Noch vor einem Jahr war hier ein Stück historisches Zentrum.
Das Fachwerkhaus mit Gründerzeitensemble wurde rücksichtslos der Spekulation geopfert.


Eine Bürgerinitiative konnte leider nichts bewirken. Dies zeigt, dass Initiativen sinnvoll sein können, um Erhaltenswertes zu bewahren.

Bürgerinitiativen bergen auch ein Risiko in sich, wie im Fall der Wohnanlage für Asylanten, wenn sie aus Angst vor Neuem oder Unbekanntem, Hilfeleistung für Flüchtlinge behindern.


Geschichte bewusst machen und aus ihr lernen - eine Motivation der Stadtführung von Hamburg Live Tours:













Dienstag, 21. März 2017

Verstörender Ausflug nach Harburg

Verstörende Tagestour - Harburg Ausflug


Als ich an der S - Bahn Haltestelle "Harburg Rathaus" aussteige und durch den Fußgängertunnel mit den 80 er Jahren Kacheln ans Tageslicht komme, erschlägt mich ein Mischmasch an Nachkriegsarchitektur.
 
Es scheint als hätte hier nie ein Stadtplaner einen Fuß hin gesetzt. Mir kommt die Idee, ob sich hier die Studenten der TH Städteplanung Harburg ausprobieren durften, jeder für sich ohne Rücksicht auf die Umgebung.
Als ich ein paar Schritte weiter gehe, finde ich mich in einer komplett anderen Welt wieder:


Fachwerkhäuser, krumme Wände, kleine Türen, Sprossenfenster, im ganzen eine Straße, die mich ins Mittelalter katapultiert.
Auf den Schildern lesen ich, dass dies der Rest eines Viertels ist, den die Abrissbirnen der 1970 er Jahre übersehen haben.

Ich war auf der Suche nach dem alten Zentrum des mittelalterlichen Harburgs und hier schien ich es gefunden zu haben, deshalb ging ich frohen Mutes in Richtung Schloßinsel.

Doch schon hinter der romantischen Twiete stehe ich plötzlich an einer vielspurigen Stadtautobahn mit Hochstraße.

Wieder erwartet mich ein Fußgängertunnel. Der dunkle Schlund, mit dem typischen Geruch nach menschlichen Ausscheidungen bringt mich auf die die andere Seite und ich finde mich in einem typischen Hamburger Hafengebiet wieder.

Auf einer Brachfläche stehen hier Reste einer anderen Zeit: Fachwerkhäuschen frei auf weiter Flur, im Hintergrund schon die Baumaschinen aufgefahren. 

Auch wenn es wohl in eine neue Bebauung intergriert wird, wünsche ich den Häuschen, dass hier bald wieder Menschen wohnen, die das Viertel mit Leben füllen. 
 


Einst scheint es in ihrer Nachbarschaft hochherrschaftlich hergegangen zu sein, davon zeugt zumindest eine Villa, die so auch an der Alster stehen könnte. 
 
Verstörend wirkt auf mich bei diesem idyllischen Anblick, dass riesige Schwerlaster an mir vorbei rasen, mich an den Rand des Gehweges drängen.
 
Wären da nicht die freundlichen Schilder mit der Aufschrift "Schloß", würde ich die Suche aufgeben.

Unerwartet öffnet sich ein großer kopfsteingepflasteter Platz.

Eine ideale Umgebung für Künstler und alternative Festivals.

Als ich nach links blicke, steht da - wie vergessen - ein überdimensioniertes Mehrfamilienhaus.




Eine neu gepflanzte Allee mit kleinen Bäumchen führt darauf zu.
 
Die Äste werden gerade von einem Gärtner liebevoll geschnitten, im Hintergrund ein neu angelegter Kinderspielplatz.  
 
Zwei Mütter sitzen, plaudernd auf den Bänken, die Kinder tollen in der Frühlingssonne herum.

Die Industrieanlagen und die Baugeräte geben dem ganzen einen irrealen Anstrich und einen ganz besonderen Reiz.

Das Schild "Schloß" und "Horusburg" zeigt auf das weiße Mietshaus.
 
Es wirkt wie ein typisches Gründerzeitgebäude, dem man in den 1970 er Jahren allen Stuck und Zier genommen hat.
      
Als ich das für Denkmäler typische blaue Schild lese, entpuppt sich eben dieses Gebäude als das Harburger Schloß.   
 
   
   


Ein Schloßtor erinnert an alte Zeiten und lässt der Fantasie alter Pracht Raum.  
 
Hier ist nichts mehr von Industrie und Großstadt zu hören, Vögel zwitschern und Kinder lachen.  





Kleine Parkanlagen wurde wohl vor nicht all zu langer Zeit angelegt und führen zum alten Harburger Hafen hinunter.  

Mit Blick auf das Wasser lege ich eine Rast ein und genieße die Frühlingssonne, die Ruhe und die absurde Kombination von Historischem, Neuem, Industrie und Feudalarchitektur. 


Die rostigen Planken eines Schiffes, die Anker, grünspanige Taue, die Duckdalben und die Hafengeräusche in der Ferne wirken marode romantisch.


Ich lasse meinen Ausflug ausklingen und bin mir sicher wieder zu kommen, zu diesem ganz besonderen Platz in der Hamburger Stadtlandschaft.   

Wenn Du Lust auf eine Führung zur Schloßinsel bekommen hast, geht es hier zu meiner Führung:
oder senden sie uns eine email:


Montag, 20. März 2017

Kiezführung - typische Fragen

Fragen bei einer St. Pauli Kiezführung:

St. Pauli ist Party, Freiheit, Leben, sich ausdrücken und soziale Gegensätze. Doch auch immer wieder ein Rätsel:

Tor zum Kiez Eingangstor zum Kiez. Wie schief sind eigentlich die Wände in den Büros der tanzenden Türme?

Willkommen Begrüßungsschilder: Wenn hier Waffen verboten sind, sind sie sonst in der Stadt erlaubt?


Shopping Welche Mitbringsel werden am meisten gekauft: Postkarten oder Liebeskugeln und Vibratoren?

Kinder Schule mit Hafenblick. Ich hätte immer nur aus dem Fenster gesehen. Wie leben Kinder hier?


Geld Hunderttausende bevölkern am Wochenende den Kiez. Wieviel Geld wird hier abgehoben?


Parks Chillen im Park Fiction ist das schönste im Sommer. Wie viele Grünanlagen gibt es auf dem Kiez?

Obdachlose St. Pauli ist ein Treffpunkt für Obdachlose. Aber wie viele leben hier?

Kneipen Spelunke, Kaschemme, Bar, Kneipe - Gibt es noch Hafenkneipen, wo sich Seeleute treffen?


Alltag St. Pauli schläft nie. Viele Kneipen haben 24 Stunden geöffnet. Wann wird geputzt?

Ausblick Was wird aus dem Kiez und wohin blickt Hans Albers auf seinem Hans-Albers-Platz?

Die Antworten zu all diesen Fragen beantworten wir Dir bei unserer etwas anderen Kiezführung, garantiert ohne Dragklamotten, dafür auf Wunsch auch auf Schwäbisch.

www.Hamburg-Live-Tours.de oder mail: livetours@web.de

Stadtpark Tour

HAMBURGER STADTPARK TOUR Vom Privatpark zum Volkspark Die 1920 er Jahre waren geprägt von einem gesellschaftlichen Umbruch: W...